Rückenansicht einer jungen Frau mit Skoliose – sichtbare Wirbelsäulenverkrümmung, wie sie in der Skoliosetherapie nach Schroth gezielt behandelt wird

Skoliosetherapie nach Schroth – gezielte Hilfe bei Skoliose im Jugendalter

Inhaltsverzeichnis

Die verborgene Krümmung – was Skoliose emotional bedeutet

Es beginnt oft leise. Kein Schmerz, kein Sturz, keine große Geste. Nur ein Moment im Alltag – vielleicht beim Anprobieren eines Sommerkleids oder beim Schwimmunterricht – in dem auffällt: Da ist etwas anders. Eine Schulter steht höher, das Becken wirkt leicht verschoben, der Rücken – irgendwie schief.

Viele Eltern schauen zweimal hin. Und hoffen, dass sie sich täuschen.

Doch manchmal liegt mehr dahinter: Skoliose – eine seitliche Verkrümmung der Wirbelsäule, die sich oft schleichend während der Wachstumsphasen entwickelt. Und gerade weil sie anfangs so unauffällig ist, wird sie häufig spät erkannt. Dabei ist frühes Handeln entscheidend.

Für die Kinder und Jugendlichen bedeutet die Diagnose nicht nur eine körperliche Herausforderung. Sie berührt auch das Selbstbild, das in dieser Lebensphase noch im Entstehen ist. Wie sieht mein Rücken aus? Bin ich anders? Was, wenn andere etwas merken?

 

In unserer Praxis für Physiotherapie in Dortmund begegnen wir regelmäßig jungen Menschen, deren Rückgrat nicht ganz so gerade wachsen will, wie es sollte – und Eltern, die sich zwischen Sorge und Fragen bewegen. Die gute Nachricht: Es gibt wirksame Wege, diesen Weg mit Haltung zu gehen. Einer davon ist die Schroth-Therapie.

Was ist Skoliose eigentlich?

Schematische Grafik zum Skoliose-Verständnis mit den Ebenen: dreidimensionale Fehlstellung, seitliche Krümmung, Rotation der Wirbel und Auswirkungen – Grundlage der Skoliosetherapie nach Schroth

Ein verdrehtes Rückgrat – mehr als nur eine Schieflage

Stell dir die Wirbelsäule wie einen Turm aus Bauklötzen vor. Jeder Wirbel ein Stein, sorgfältig gestapelt, stabil und beweglich zugleich. Bei Skoliose jedoch beginnt dieser Turm, sich zu drehen und zu neigen – manchmal kaum sichtbar, manchmal deutlich erkennbar. Und das nicht nur in einer Ebene: Die Wirbelsäule verbiegt sich seitlich und verdreht sich zugleich. Man spricht deshalb von einer dreidimensionalen Fehlstellung.

Was passiert im Körper?

Skoliose ist keine reine Haltungsschwäche. Die Verformung entsteht durch strukturelle Veränderungen der Wirbelkörper. Sie dreht, neigt und verschiebt sich – und mit ihr oft auch Rippen, Schulterblätter und Becken. Der Körper versucht, das Gleichgewicht zu halten – aber er tut es auf Kosten von Symmetrie und natürlicher Belastung.

Wer ist betroffen?

Die häufigste Form ist die idiopathische Skoliose, was so viel heißt wie: ohne erkennbare Ursache. Sie tritt meist in der Zeit des stärksten Wachstums auf – also zwischen dem 10. und 15. Lebensjahr. Mädchen sind deutlich häufiger betroffen als Jungen.

Weitere Formen:

  • Kongenitale Skoliose (angeboren, durch Fehlbildungen)

  • Neuromuskuläre Skoliosen (bei neurologischen Erkrankungen wie Muskeldystrophie oder Zerebralparese)

  • Degenerative Skoliosen (im höheren Alter, durch Abbauprozesse)

Warum ist frühes Erkennen so wichtig?

Je jünger der Mensch, desto formbarer ist die Wirbelsäule – und desto größer ist auch das Risiko, dass sich die Krümmung mit dem Wachstum verstärkt. Deshalb zählt bei Kindern und Jugendlichen jeder Monat. Früh erkannt, lässt sich vieles verlangsamen, korrigieren oder sogar rückgängig machen – mit gezielter Therapie.

Symptome – Wenn der Rücken spricht (aber keiner richtig zuhört)

Infografik zu typischen Anzeichen und Auswirkungen von Skoliose: körperliche Asymmetrien, Schmerzen, Erschöpfung sowie psychologische Folgen – zentraler Bestandteil der Skoliosetherapie nach Schroth

Skoliose äußert sich nicht immer laut. Aber sie spricht – wenn man hinhört.

Manchmal fällt es beim Sitzen auf, manchmal beim Sport, manchmal erst auf dem Klassenfoto. Skoliose kann sich ganz unterschiedlich zeigen – und oft flüstert sie, anstatt zu schreien. Genau das macht sie so tückisch.

Frühzeichen, die leicht übersehen werden:

  • Ein Schulterblatt steht weiter heraus als das andere

  • Eine Taille wirkt auf einer Seite ausgeprägter

  • Der Kopf sitzt nicht genau mittig über dem Becken

  • Beim Vorbeugen entsteht ein „Rippenbuckel“ – das klassische Zeichen der Rotation

  • Unregelmäßiger Fall der Kleidung: T-Shirt oder Rock verrutscht immer zur gleichen Seite

Diese Auffälligkeiten sind oft schmerzlos – und genau deshalb bleiben sie häufig unbemerkt. Eltern, Lehrer:innen oder Sporttrainer:innen sind oft die Ersten, die einen Hinweis geben. Doch auch dann wird der Verdacht nicht selten abgetan mit Sätzen wie:
„Das verwächst sich noch.“
„Die Haltung ist halt ein bisschen schief, typisch Pubertät.“

Was viele nicht wissen:

Skoliose kann sich – besonders bei Jugendlichen – nicht nur körperlich, sondern auch seelisch bemerkbar machen.

  • Körperbild & Selbstbewusstsein: Die Unsicherheit über das eigene Aussehen kann zu Rückzug, Scham oder Vermeidungsverhalten führen – etwa beim Sportunterricht oder Schwimmen.

  • Schmerzen & Verspannungen: Auch wenn Skoliose nicht immer schmerzt, berichten viele Jugendliche über Rücken-, Schulter- oder Nackenschmerzen, besonders bei längerem Sitzen.

  • Erschöpfung: Die ständige muskuläre Kompensation kann zu Müdigkeit und verminderter Belastbarkeit führen.

Das Problem:

Skoliose „meldet“ sich oft leise – aber sie verschwindet nicht von allein. Je länger sie unbehandelt bleibt, desto stärker kann sie sich ausprägen.

Deshalb gilt: Wer hinhört, kann früh helfen.

Diagnose – Der Moment der Klarheit

Was es braucht, um aus einem Verdacht Gewissheit zu machen – und warum das keine schlechte Nachricht sein muss.

Der Weg zur Diagnose beginnt oft mit einem Gefühl: „Irgendetwas stimmt da nicht.“ Vielleicht ein Kommentar beim Kinderarzt. Ein Blick in den Spiegel. Oder der Besuch in einer Physiotherapiepraxis. In diesem Moment steht nicht nur eine medizinische Abklärung an – sondern auch eine emotionale. Eltern spüren Unsicherheit, Kinder vielleicht sogar Angst. Umso wichtiger ist es, den Prozess verständlich und transparent zu gestalten.

Wie wird Skoliose festgestellt?

1. Klinische Untersuchung

Ein erfahrener Arzt oder Therapeut beginnt mit einem Sicht- und Tastbefund:

  • Vorbeugetest (Adam-Test): Dabei beugt sich das Kind nach vorne – hier zeigt sich oft der typische Rippen- oder Lendenwulst.

  • Beinlängendifferenz, Beckenstand, Wirbelsäulenverlauf – alles wird genau analysiert.

  • Auch die Muskulatur wird in die Bewertung einbezogen: Gibt es Überlastungen? Verkürzungen? Auffällige Spannungsmuster?

2. Bildgebung – meist Röntgen

Um das Ausmaß der Skoliose objektiv zu beurteilen, wird eine Röntgenaufnahme der gesamten Wirbelsäule im Stehen gemacht. So lässt sich der sogenannte Cobb-Winkel bestimmen – das Maß für die Krümmung:

  • 10° bis 20°: Leichte Skoliose

  • 20° bis 40°: Mäßige Skoliose

  • Über 40°: Schwere Skoliose

Wichtig: Röntgen sollte bewusst und nicht inflationär eingesetzt werden – gerade bei Kindern. Manchmal genügt ein einziges aussagekräftiges Bild, um fundierte therapeutische Entscheidungen zu treffen.

3. Erweiterte Diagnostik (bei Bedarf)

In besonderen Fällen – etwa bei sehr frühen oder sehr schnellen Verläufen – kommen MRT oder neurologische Abklärungen hinzu, um andere Ursachen auszuschließen.

Was passiert nach der Diagnose?

Infografik zur Behandlungsreise bei Skoliose: von der Diagnose über individuellen Therapieplan, Zusammenarbeit mit Therapeuten und früher Intervention bis zur behandelten Skoliose – zentral für die Skoliosetherapie nach Schroth

Ein klarer Befund schafft Klarheit. Und genau die braucht es, um den richtigen Weg einzuschlagen.
Je nach Schweregrad, Alter und Entwicklungspotenzial des Kindes wird ein individueller Therapieplan erstellt. Oft in Zusammenarbeit mit:

Gute Nachricht:

Skoliose ist behandelbar. Und je früher sie erkannt wird, desto besser die Chancen, ein Fortschreiten zu verhindern – oder sogar rückgängig zu machen. Die Diagnose ist kein Urteil. Sie ist eine Einladung zum Handeln.

Schroth-Therapie – Bewegung mit Haltung

Wie eine Methode mit fast hundertjähriger Geschichte jungen Menschen hilft, aufrecht durchs Leben zu gehen.

Was tut man, wenn sich der Rücken in die falsche Richtung entwickelt? Wenn man nicht einfach „gerade ziehen“ kann, sondern das Problem tief im Inneren liegt – im Zusammenspiel von Wirbeln, Muskeln, Atmung und Haltung?

Hier kommt die Schroth-Therapie ins Spiel: eine spezialisierte, dreidimensionale Skoliosetherapie, die genau dort ansetzt, wo die Verkrümmung entsteht – und wo sie auch wieder verändert werden kann: im Körpergefühl, in der muskulären Balance und in der Atmung.

Die Idee dahinter:

Die 1894 geborene Katharina Schroth, selbst von Skoliose betroffen, entwickelte bereits als junge Frau erste Übungen, um ihre eigene Fehlstellung zu korrigieren. Sie beobachtete, wie gezielte Atmung, bewusste Haltungsänderungen und aktive Muskelarbeit den Rücken beeinflussen können – von innen heraus.

Daraus entstand ein Therapiekonzept, das heute weltweit anerkannt ist.

Die drei Prinzipien der Schroth-Therapie:

  • Korrektive Atmung
    Durch gezielte Atemlenkung wird die eingedrückte Seite der Brustwirbelsäule „aufgeblasen“, die eingeengte Struktur geweitet. Das schafft Raum, aktiviert tiefe Muskeln und verbessert die Aufrichtung.
  • Haltungsbewusstheit und -korrektur
    Patient:innen lernen, ihre Skoliose wahrzunehmen – und sich aktiv dagegenzustellen. Nicht mit Gewalt, sondern mit gezielter, dreidimensionaler Körperarbeit. Das Ziel ist nicht „gerade stehen“, sondern funktionell korrigieren – mit Muskelkraft, Bewusstsein und Kontrolle.
  • Muskuläre Asymmetrie ausgleichen
    Die Schroth-Therapie trainiert gezielt die geschwächte Seite und dehnt gleichzeitig überaktive Muskeln – ein dynamisches Gleichgewicht entsteht. Das ist nicht nur effektiv, sondern auch nachhaltig.
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Was unterscheidet Schroth von herkömmlicher Gymnastik?

Normale Übungen gehen oft von einem „symmetrischen Körper“ aus. Doch bei Skoliose ist der Körper asymmetrisch – und braucht individuelle Strategien. Was links stärkt, kann rechts überfordern. Schroth-Therapie bedeutet: maßgeschneiderte Therapie, keine Standardlösungen.

Wie sieht eine Therapie-Einheit aus?

  • Beginn mit Körperwahrnehmung: Wo ist die Krümmung? Was spüre ich?

  • Übungsauswahl angepasst an den Skoliose-Typ (z. B. thorakal, lumbal oder kombiniert)

  • Arbeit an der Atmung, Haltung und gezielten Korrektur

  • Anleitung zur Eigenübung für zu Hause – das Rückgrat will regelmäßig erinnert werden

  • Feedback und Anpassung: Die Therapie entwickelt sich mit dem Körper weiter

Für wen ist die Schroth-Therapie geeignet?

  • Kinder und Jugendliche mit diagnostizierter Skoliose

  • Ideal im Wachstumsalter, um Einfluss auf die Formung der Wirbelsäule zu nehmen

  • Auch begleitend zur Korsetttherapie – um den Effekt zu stabilisieren und die Muskulatur zu stärken

  • Ebenso bei Erwachsenen, um Beschwerden zu lindern und Haltungsbewusstsein zu verbessern
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Realitäten: Therapie im Alltag junger Menschen

Zwischen Schule, Wachstumsschub und „Mach ich später“ – wie Schroth im echten Leben funktioniert.

Die Idee klingt logisch: eine Therapie, die gezielt den Rücken stärkt, die Haltung verbessert und langfristig hilft. Aber Theorie und Alltag sind manchmal zwei Welten. Gerade bei Kindern und Jugendlichen ist es entscheidend, die Brücke dazwischen zu bauen – mit Geduld, Verständnis und Kreativität.

Was braucht es, damit Therapie gelingt?

1. Motivation – aber die eigene

Kinder und Jugendliche machen keine Übungen, „weil es wichtig ist“. Sie machen sie, wenn sie verstehen, wofür sie wichtig sind – und wenn sie sich ernst genommen fühlen. Gute Schroth-Therapie bedeutet deshalb auch: erklären, begleiten, ermutigen.

Tipp aus der Praxis: Kleine Erfolge sichtbar machen – z. B. Fotos, Körperwahrnehmungstagebuch, Fortschritte bei Beweglichkeit und Haltung.

2. Eltern: Unterstützen, nicht kontrollieren

Viele Eltern wollen helfen – und tun es mit bester Absicht. Aber: Druck ist kein guter Therapeut. Besser ist es, gemeinsam Übungszeiten zu finden, kleine Routinen zu schaffen (z. B. morgens 10 Minuten), und Interesse zu zeigen, ohne zu bewerten.

Ermutigung statt Ermahnung. Mitschwingen, nicht übersteuern.

3. Korsett und Schroth – kein Entweder-oder

Bei mittelgradiger bis schwerer Skoliose wird oft zusätzlich ein Korsett verordnet. Das kann eine emotionale Hürde sein: unbequem, auffällig, gefühlt ein Stigma.

Doch genau hier wird Schroth zur aktiven Partnerin:

  • Das Korsett hält – die Therapie verändert.

  • Schroth stärkt die Muskulatur, erhöht die Akzeptanz und verbessert die Tragewirkung.

  • Kinder lernen: Ich bin nicht passiv – ich kann selbst etwas tun.

     

4. Schule, Sport und soziale Fragen

  • Ist das Korsett in der Schule ein Problem?

  • Kann ich trotzdem im Verein trainieren?

  • Was sage ich meinen Freunden?

All das gehört zur Therapie mit dazu. Offenheit, Individualität und Austausch mit anderen Betroffenen (z. B. in Gruppen) helfen oft mehr als zehn Argumente von Erwachsenen.

5. Durchhalten – und auch mal Pause machen dürfen

Nicht jeder Tag ist gleich. Und nicht jede Woche läuft perfekt. Manchmal fällt eine Übungseinheit aus – das ist okay. Wichtig ist nicht, jeden Tag ideal zu therapieren, sondern dranzubleiben, sich nicht zu verurteilen und den eigenen Weg zu gehen.

Fazit dieses Abschnitts: Schroth ist keine Methode, die „funktioniert, wenn man brav ist“. Sie ist ein Weg, der zum Leben passen muss – und der mit etwas Unterstützung auch genau das schafft: Haltung im Alltag.

Erfolgsgeschichten – Stimmen, die Mut machen

Weil ein gerader Rücken manchmal mit dem inneren Aufrichten beginnt.

Was macht Hoffnung greifbar? Keine Statistiken, keine Röntgenbilder – sondern echte Geschichten. Menschen, die diesen Weg gegangen sind. Die zweifelten, übten, manchmal wütend waren – und trotzdem Schritt für Schritt Haltung entwickelten. Nicht nur körperlich. Auch innerlich.

Lara, 13 – „Ich bin nicht meine Wirbelsäule“

Laras Skoliose wurde bei einer Routineuntersuchung entdeckt. 24 Grad Krümmung, thorakal. Der Schock war groß – sie fühlte sich „kaputt“. Doch mit der Schroth-Therapie entdeckte sie: Ich kann etwas tun. Heute zeigt sie stolz ihre Fortschritte – auf Fotos, aber vor allem in ihrem Selbstbewusstsein.

„Früher hab ich mich im Badeanzug geschämt. Heute denke ich: Das bin ich – mit Haltung.“

Jonas, 16 – „Das Korsett war hart. Schroth hat’s weicher gemacht.“

Jonas trägt ein Korsett. Anfangs wollte er nicht mehr zur Schule. Dann lernte er, was er aktiv beitragen kann. Die Übungen gaben ihm Kontrolle zurück. Und seine Fußballtrainerin unterstützte ihn, an den Übungen dranzubleiben – mit dem Ziel, auf dem Platz wie im Leben standhaft zu bleiben.

„Ich hab gelernt, dass Therapie nicht heißt, dass man krank ist – sondern dass man trainiert.“

Mutter eines Kindes, 11 Jahre – „Wir mussten als Familie Haltung zeigen“

Nicht nur Kinder brauchen Begleitung – auch Eltern gehen durch einen emotionalen Prozess. Die Mutter erzählt, wie sie lernen musste, loszulassen und zu vertrauen – auf die Therapeut:innen, aber auch auf ihr Kind.

„Es war nicht immer leicht. Aber wir haben gemeinsam gelernt, dass unser Sohn mehr kann, als wir dachten.“


Diese Geschichten sind keine Märchen. Sie sind Momentaufnahmen eines Weges, der möglich ist – mit Empathie, Geduld und einer Therapie, die mehr tut als Muskeln trainieren: Sie gibt Haltung zurück.

Fazit: Aufrecht wachsen – körperlich wie seelisch

Skoliose ist mehr als eine Frage der Wirbelsäule. Es ist eine Einladung, sich selbst zu begegnen – mit Geduld, Neugier und Rückgrat.

Wenn sich die Wirbelsäule krümmt, verändert das mehr als nur den Körper. Es betrifft das eigene Körpergefühl, das Selbstbild, das Vertrauen in die eigene Entwicklung. Und genau deshalb ist die Therapie einer Skoliose nie nur eine medizinische Maßnahme – sondern ein ganzheitlicher Prozess.

Die Schroth-Therapie zeigt, dass Korrektur nicht mit Zwang beginnt, sondern mit Verstehen. Dass Haltung nicht mit Verboten wächst, sondern mit Bewusstheit. Und dass jede Veränderung – auch wenn sie körperlich klein wirkt – ein großes Signal an das eigene Ich senden kann:
„Ich kann etwas tun. Ich bin nicht allein. Und ich darf wachsen – auf meine Weise.“

Wer frühzeitig handelt, kann viel erreichen: Nicht nur, was Winkel und Achsen betrifft, sondern vor allem, was Lebensfreude, Eigenverantwortung und Selbstvertrauen angeht.

Der Weg mit Skoliose ist individuell. Aber er muss nicht einsam sein.

Ihre Ansprechpartner für Skoliose-Therapie in Dortmund

Ein guter Anfang beginnt mit einem Gespräch – und mit Menschen, die zuhören.

Wenn Ihr Kind eine Skoliose-Diagnose erhalten hat, stehen Sie vielleicht gerade vor vielen Fragen. Was jetzt? Wie schlimm ist das wirklich? Und was können wir konkret tun?

In unserer Praxis für Physiotherapie in Dortmund begleiten wir Kinder und Jugendliche auf diesem Weg – mit viel Erfahrung in der Schroth-Therapie, einem feinen Gespür für das, was zwischen den Zeilen mitschwingt, und der festen Überzeugung:
Jeder Rücken verdient Aufmerksamkeit. Und jede Therapie Respekt vor dem Menschen, der sie braucht.

Lassen Sie uns gemeinsam einen Weg finden, der nicht nur dem Rücken guttut – sondern dem ganzen jungen Menschen.

Fragen Sie jetzt einen Termin an – wir beraten Sie gern persönlich.

Glossar – Skoliostherapie nach Schroth

  • Skoliose
    Eine dreidimensionale Verkrümmung der Wirbelsäule, bei der sich die Wirbelkörper seitlich neigen, rotieren und in ihrer natürlichen Form verändern. Am häufigsten im Jugendalter während des Wachstums auftretend.

  • Cobb-Winkel
    Messgröße zur Bestimmung des Schweregrads einer Skoliose auf dem Röntgenbild. Er beschreibt den Winkel zwischen den am stärksten geneigten Wirbeln oberhalb und unterhalb der Krümmung.

  • Rippenbuckel
    Sichtbare Vorwölbung einer Körperseite beim Vorbeugen – entsteht durch die Rotation der Wirbel und die damit verbundene Verlagerung der Rippen. Klassisches Zeichen einer strukturellen Skoliose.

  • Schroth-Therapie
    Spezialisierte, dreidimensionale physiotherapeutische Methode zur Behandlung der Skoliose. Sie kombiniert gezielte Atmung, Haltungsbewusstsein und muskuläre Korrekturübungen.

  • Korsetttherapie
    Orthopädische Begleitmaßnahme bei mittelgradiger bis schwerer Skoliose. Ein individuell angepasstes Rumpfkorsett stabilisiert die Wirbelsäule während des Wachstums – oft in Kombination mit der Schroth-Therapie.

  • Selbstwahrnehmungstraining
    Ein zentraler Bestandteil der Schroth-Therapie, bei dem Patient:innen lernen, ihre Haltung und Körpersymmetrie bewusst wahrzunehmen – und aktiv zu korrigieren.

FAQ – Häufige Fragen zur Skoliostherapie nach Schroth

Muss jedes Kind mit Skoliose gleich behandelt werden?

Nein. Die Schroth-Therapie wird individuell an den jeweiligen Krümmungstyp, das Alter, das Wachstumspotenzial und den Alltag des Kindes angepasst. Es gibt keinen starren Standardplan – sondern einen persönlichen Therapieansatz.

Gerade zu Beginn ist eine intensive Betreuung wichtig – z. B. ein- bis zweimal pro Woche mit zusätzlichen Eigenübungen zu Hause. Je nach Fortschritt kann die Frequenz später angepasst werden. Konstanz ist entscheidender als Häufigkeit.

Absolut. Zwar lässt sich bei Erwachsenen die Krümmung selbst meist nicht mehr verringern – aber Beschwerden wie Schmerzen, Verspannungen oder Bewegungseinschränkungen können durch Schroth-Übungen deutlich gelindert werden.

Das ist individuell verschieden. Viele Patient:innen berichten bereits nach einigen Wochen über bessere Haltung, mehr Körpergefühl oder weniger Schmerzen. Entscheidend ist die Regelmäßigkeit – und das Verständnis dafür, dass Veränderung Zeit braucht.

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